" Hier wurde Pfarrer WETTERLE geboren, großer Patriot und französischer Abgeordneter. 1861-1931 ". Diese Tafel befindet sich am Haus no. 20 der Avenue de la République in Colmar. Nach dem Studium der Theologie, insbesondere in Südfrankreich, Straßburg und Innsbruck, wird Emil WETTERLE 1885 zum Priester geweiht. Während der ersten 5 Jahre bekleidet er das Amt eines Hauslehrers im Hause eines Adligen in den Alpen. |
Danach wird er in der Pfarrgemeinde Sankt-Joseph in Mulhouse (Mühlhausen) zum Vikar ernannt. Im September 1890 beginnt er sich für Journalismus und Politik zu interessieren. Er veröffentlicht ein anonymes Informationsblatt. Danach gründet er eine katholische Tageszeitung bevor er 1893 in den Wahlkampf eintritt. Nach seinem Mißerfolg übernimmt er die Leitung der „Zeitung von Colmar" und wird 1897 Landtagsabgeordneter für den Bezirk Colmar. Ein Jahr später wird er zum Reichstagsabgeordneten für den Landkreis Ribeauville gewählt. Er kämpf für die Gründung einer liberalen elsäßischen Partei sowie für eine breite Vereinigung der Elsäßer und Lothringer, mit dem Ziel eine Autonomie für besagte Reichsländer zu erreichen. Beim Ausbruch des ersten Weltkriegs beeilt sich Wetterlé das Elsaß zu verlassen, um aktiv an der französischen Kriegspropaganda teilzunehmen. Seine extremen Stellungnahmen zwingen seine im Elsaß verbliebenen Gesinnungsfreunde ihn öffentlich zu widerrufen und ihn von der elsäßisch-lothringischen Fraktion im Reichstag sowie der zentristischen Partei im Landtag auszuschließen. |
1924 muß er auf eine neue Kandidatur für das Amt eines Abgeordneten aufgrund der Feindseligkeit einer großen Mehrheit der Republikanischen Union verzichten. Bis zu seinem Tod 1931 arbeitet er in der französischen Botschaft im Vatican. Seine maßlose anti germanische Haltung kann heute bestritten werden |