Wilwisheimer Familien und Hofnamen

Wilwisheim - Jungfrau in 1895Vor- und Familiennamen sind heutzutage eine Selbstverständlichkeit. Doch war es nicht immer so. Um sich im Zusammenleben zu unterscheiden, trug man den Namen seines Schutzpatrons, so Joseph, Anton, Andreas, usw. Die Bevölkerung vermehrte sich und die Vornamen reichten nicht mehr aus um sich voneinander zu unterscheiden und so entstanden die Familiennamen. Die Patronsnamen wurden Familiennamen und im Laufe der Zeit Vornamen zum Familiennamen. Letztere Namen leitete man aus dem ausgeübten Beruf ab, oder auch aus der Herkunft des Trägers. Auch übernahm man als Familiennamen, Namen von Tieren oder Pflanzen.

Um zu sehen wie es damit in unserem Heimatort bestellt ist, unternehmen wir am besten einen Rundgang durch das Dorf. Wir widmen unsere Aufmerksamkeit hauptsächlich den um 1950 vorhandenen Bezeichnungen und erwähnen auch solche aus älteren Zeiten.

Am Dorfeingang, von Dettwiller kommend, finden wir die Familie Roos. Zweifellos handelt es sich hier um eine Deformation der Blume Rose.

Wir gehen weiter im Ortsteil Ewerang (Oberend). Über den Sinn des Familiennamens Fischer erübrigt es sich einzugehen. Der erste Namenträger war bestimmt Fischer. Ihr Hausname "s'Gaertner's' deutet auf den Gärtnerberuf. Gaertner gab es in Wilwisheim während der Großen Revolution. In einer Notiz im vom 26. Ventôse, im dritten Jahr der "Ignatius Weiss, Bürger und Gärtner Republik verlassen hat.

Der Name Boehm kommt mehrmals im Dorf vor. Er deutet auf die Herkunft des ursprünglichen Namensträgers, welcher als Hausierer aus Boehmen gekommen ist.

Eine Familie Boehm trägt den Hausnamen "s'Ackers'. Vor etwa 100 Jahren war Acker Familiennamen an Stelle von Boehm.

Der Familienname Schmitt ist unzweifelhaft mit dem Schmiedehandwerk in Verbindung zu bringen. Mehrere Familien tragen diesen Namen, so "s'Basches", Hausname der ein Diminutiv vom Vornamen Sebastian ist. 1869 war Sebastian Schmitt Eigentümer eines Feldes in de Rideere.

Der Name Brucker ist auf Bruck (Brücke) zurückzuführen. Brucker ist derjenige an der Brücke. Die Familie führt den Hausnamen, 's'Schmid's". Während drei Generationen waren die Brucker Dorfschmiede.

Brassel ist ein, in der Zagbernergegend, bzw. auf dem Kochers- ber ziemlich verbreiteter Namen. Die Familien stammen aus Baden, kam zuerst in die Gegend von Sélestat, dann nach Saverne. Es war eine Müllerfamilie, die sich in unserer Gegend ausbreitete. Unsere Brassel stamrnen aus dem nahen Littenheim. Ihr Hausname ist 's'Dirians' oder auch 's'Mehlorze' (Mühlarzt). Der Großvater der heutigen Generation hieß Dirian und war Müllermeister. Brassel soll eine Verkleinerungsform sein von Ambrosius, dies über den Namen Brasch - Bresch.

Wilwisheim - KircheDer Name Kieffer kommt vom Handwerker Küfer. Hausname ist "s'Hanse'. Der Großvater der heutigen Generation trug den Vornamen Johann und war Eisenbahner, was auch ihnen den Hofnamen "s'Isebahnhanse" eintrug.

Mehrere Familien tragen die Handwerkerbezeichnung Schneider, so "s'Klause', Hofname der vom Vornamen Nikolaus abgeleitet ist. Ein Vorfahre war 's'Klause Schuemacher".

Der Hofname 's'Hanspeters" ist auf Johann Peter zurück- zuführen, der 1795 mit Anna Schmitt verehelicht war. Auf Peter folgte in diesem Hof der Familiennamen Anth, dann Weber. Heute heißt die Familie Diebolt, Name der ursprünglich ein Vorname war.

Ihr Nachbar ist die Familie Schneider. Sie trägt den Hofnamen 's'Nowerts" vom Vornamen Nabor herrührend. Nabor Schneider lebte während der Großen Revolution.

Bis kurz vor dem 2. Weltkrieg, wohnten neben dieser Familie die Gebrüder Lorentz, die sich ihren Lebensunterhalt mit dem herstellen von Bürsten und Stuhlflechten verdienten. Einer der Brüder war blind. Lorentz war ursprünglich Vorname. Ihr Hofname war 's'Schulze' was von Schultheiß, d.h. Ortsvorsteher kommt. Ein Vorfahr war vor etwa 130 Jahren Gemeindevorsteher.

An der Ecke der Hauptstraße und des 'Gässels" wohnte s'Kuehn's Seppel (Joseph Kuhn), der bekannte Jagdhüter. Dieser Beruf veranlaßte wohl die Gemeinde "s'Gässel" in rue des Chasseurs umzutaufen. Kuhn ist wohl eine Kurzform von Conrady - Conradus.

lm Gassel finden wir die Familie Ritter. Die Bedeutung des Namens ist klar. Ihr Hofname ist 's'Xanders', der wohl auf den Vornamen Alexander zurückzuführen ist. Ein Alexander Fischer war 1830 Eigentümer des Hofs. Aus einem notariellen Akt von 1830 geht hervor, daß er seinem Nachbar Ehrmann damals ein Stück seines Gartens verkauft hat -. Ehrmann war damals der Eigentümer des jetzigen Gebäudes der Caisse Mutuelle.

Wieder vorne an der Hauptstrage, finden wir noch eine Familie Kuhn mit Hofname 's'Schuemachers". Ein Vorfahr, Frantz Kieffer, war Schuhmacher (1811).

Nebenan wohnte um die Jahrhundertwende die Familie Nikolaus Schmitt. lm Volksmund hieß sie damals "s'Gendarme', war doch Nikolaus Schmitt pensionierter Gendarm. Er übernahm die Postagentur, was der Familie dann den Hausnamen "s'Postmeischters" eintrug. Heute beherbergt ihr Haus die Caisse Mutuelle. Auch ihre Nachkommen Keller trugen diesen Hofnamen.

Wilwisheim - St-MartinDer nächste Besuch 'ist " 'Fajers'. Ihr Familiennamen war Feger, auf welchen Linder (derjenige der an der Linde wohnt) folgte und zuletzt Henninger.

Nun kommen wir zu "s'Schuells' Name der vom Vorname Jules stammt. Jules Kieger aus Weyersheim war hier Bäcker und Krämer.

Sein Enkel "s'Kiegers" Robert ist der heutige Kassenrechner und Organist (1985).

Weiter kommen wir zu "s'Bekenmichels". 1769 finden wir in Wilwisheim einen Michel Beck. Dieser Name übertrug sich auf die Familie Antoine Huss, welche eine Landwirtschaft und die Wirtschaft zum Rappen betrieb. Der heutige Maire (Bürgermeister) der Gemeinde ist ein Nachkomme letzterer Familie.

Als ihre Nachbarn finden wir die Familie Schmitt "s'Marze". Dieser Hofname kommt vom Vornamen Marzellus (Marcel). 1779 gehörte der Hof Marzellus Vix. Ein Nachkomme betrieb im Hause eine Gastwirtschaft und war Maire (Bürgermeister) der Gemeinde. Es war Jakob Vix gewesener Bürger und Gastgeber

Wir gehen auf die andere Straßenseite wo die Familie Antoni eine Landwirtschaft betreibt. Marcel Antoni, aus Waldolwisheim, heiratete eine Tochter der Familie Ott, die ihre Wurzel in Ohlungen hat.

Joseph Ott heiratete in die Familie Brucker. Der Hofname ist "S'Lorantze'. Der Hof gehörte früher der bereits erwähnten Familie Lorentz. lm 17. Jahrhundert gehörte er der Familie Grasser. Ein Brucker trug den Vornamen Lorenz. Vielleicht stammt auch hiervon der Hausname 's'Lorantze".

Nachbar dieser Familie ist die Familie Hager, in der Gottesheimerstraße. Hager ist derjenige der am Hang wohnt.

Der Vorname Antoinette wurde zum Hofnamen "s'Netts'.

Auf der Hauptstrage zurückkehrend, finden wir die frühere Wirtschaft zur Rose, welche durch die Familie Huss geführt wurde. Die Familie Huss finden wir bereits 1764 in Wilwisheim. Es soll sich um einen der ältesten Familiennamen handeln, den man bereits im 12. Jahrhundert findet. Huss war damals derjenige der im steinernen Haus wohnte, was zur der Zeit eine Seltenheit war. Ihr Hofname ist 's'Blottier's', vom Familienamen Blottier herrührend der ein Vorfahr trug, welcher aus Wangen stammte.

Wilwisheim - Befreiung 1918Außer der Wirtschaft wurde in dem Hause eine Epicerie, bis nach dem zweiten Weltkrieg, betrieben.

Gehen wir nun nach der 'Schmedgass" (Schmiedgasse), heute rue de la Gare. Hier betrieben im Laufe der Zeit mehrere Schmiede ihr Handwerk, so Nikolaus Boehm und sein Sohn Lorentz. Auf letzteren ist der Hausname 's'Schmedlanze' zurück- zuführen.

Einen weiteren Schmied in dieser Gasse war 1782 Michael Weber und 1811 Joseph Weber. Auch hier blieb der Hofname "'s'Schmedseppels".

Nach "s'Schmedlanze" hatten wir bis nach dem zweiten Weltkrieg, 's'Hussandrese" (André Huss), daneben "s'Kraemers" im jetzigen Anwesen Speich. In diesem Hause wurde im 19. Jahrhundert eine Krämerei betrieben, daher der Hofname.

"sNeibuere" sind ihre Nachbarn mit Familiennamen Fritsch, welcher eine Ableitung des Patronymus Friederich ist. Es handelt sich wie es aus einer Notiz im Pfarrarchiv hervorgeht, um eine der ältesten Familien des Dorfes, die vor mehr als 300 Jahren bereits Pächter von Kirchengütern war. Die Wilwisheimer Fritsch sind ein Zweig der im westlichen Kochersberg verbreiteten Familie Fritsch aus Zeinheim und Friedolsheim. Die Société d'histoire et d'archéologie de Saverne hat dieser Familie in einem seiner Bulletin, eine größere Abhandlung gewidmet. Vor Jahrhunderte, sollen ihre Vorfahren aus Ungarn ins Elsaß gekommen sein. Neibuere bedeutet Siedler-Rodler, also ein altes Bauerngeschlecht.

Nach "s'Neidbuere" hatten wir noch nach 1945, 's'Schrinners Schangs". Hier betrieb Johann Wendling aus Batzendorf eine Schreinerei.

Wir kommen dann zur Familie Diss, jetzt Storck. Diss ist eine Ableitung oder eine Verschrumpfung des Vornamens Jean Baptiste. Die Familie führte den Hofnamen "s'Schloss-Schangs", da ein Vorfahre Johann im Schloss beschäftigt war. Auch war sie unter dem Hofname "s'Bachdonis' bekannt, d.h. Anton am Bach. Vielen ist sie auch noch als "s'Bangratze" bekannt, Name welcher vom Patronyme Pankratz (Pancrace) kommt. "s'Bangratze" waren laut einer Hypothekenschrift 1834 dort beheimatet.

Weiter unten, an der Bahnlinie finden wir 's'Hiegels", welche die Wirtschaft "zum Bahnhof" um die letzte Jahrhundertwende betrieb, wo jetzt das Anwesen Albert Kieger steht.

Der Hofname "s'Hiegels" übertrug sich auf "s'Schmedlanze" Joseph oder Joseph Boehm, welcher mit "s'Hiegels" Eugénie das Restaurant de la Gare gründete, welches vor kurzen geschlossen wurde.

Die Bezeichnung "S'Schwitze-Franze' dürfte wohl auf einen Eigentümer zurückzuführen sein, der sich nach dem Dreißig jährigen Krieg hier niedergelassen hat. Der Familienname Amgs deutet übrigens auf eine schweizerische Herkunft.

An der Ecke Schmied- und Kirchgasse (jetzt rue Saint-Martin), finden wir die Familie Schott, Name der aus der Bezeichnung Schottland kommt. Schottländer durchzogen vor einigen Jahrhunderten unser Land als Hausierer. Ihr Hofname ist "s'Niese", ein Name der vom Vornamen Dionysius herkommt. Ein Jakob Niess war bereits 1757 Bürger in Wilwisheim. Wir fanden im Dorf auch den Hofnamen 's'Niese-Hanse', den ein Zweig der Familie Schott trug.

Nebenan wohnt die Familie Goetz, Name der eine Abweichung des Vornamens Gottfried ist. Ihr Hofname ist 's'Baehre' vom Familiennamen Baehr herkommend. Ein Laurent Baehr lebte dort 1837. Auch führte die Familie den Hofnamen "s'Herte" (Hirt), war doch ein Vorfahr Gemeindehirt.

Der Hofname "s'Schniderles" ist wohl mit der Berufsbezeichnung Schneider in Verbindung zu bringen und derjenige ihres Nachbarn "s'Wolfe" mit dem Familiennamen Wolf, Name der aus der Tierwelt kommt.

Die Familie Huss, "s'Berigels" zählt zu der ältesten des Dorfes. Ein Vorfahr war Laurent Birckel oder Burckel, Name welcher in einem Inventar vom 18. Pluviôse im Jahre III der Republik (Große Revolution) erscheint. Der Hofname ist vom Vornamen Burkhard abgeleitet. Bereits 1769 war Georg Huss, Pächter eines Heiligengutes, in diesem Hof beheimatet.

Einen weiteren Hofname, 's'Kraemers' oder besser gesagt s'Kraemerjegels" (Jacob der eine Krämerei betrieb) finden wir als Nachbar der Familie Huss. Mehrere Generationen hindurch war die Familie Mengus Eigentümer des Hofes. Heute ist die Familie Muckensturm Hofeigentümer.

Wir lenken unsere Schritte in's "Battelmanns-Umkehr", d.h. in die Sackgasse neben der Kirche. Dort wohnte die Familie Matter (s'Matters). Ihre Nachkommen waren die Kandel. Mathis Kandel aus Morschwiller kommend, stammte aus einer Familie Kandel die vor langen Jahren aus dem Tirol in's Elsaß gekommen und in unserer Heimat weit verbreitet ist. Mathis Kandel war Sakristan. Sein Sohn Léon war es ebenfalls und war auch Bangert und Gemeindediener.

Höchstwahrscheinlich war ein Vorfahr, mit Vornamen Joseph, Schneider; was der Familie Breining den Hausnamen "s'Schnidersseppels" eintrug.

Das Nachbarhaus gehört einer Familie Breining. Es handelt sich ums "s'Gradels".

Der Hausname "s'Kabse" kommt vom Familienname Kabs. Der Schloggasse zugehend, finden wir die Familie Meyer. Der Meyer oder Maier war früher Verwalter eines Gutes.

"s'Schwewels' ist eine Ableitung von Schwab oder Schwob, d.h. aus dem Schwabenland.

In der Schlossgasse angelangt, befinden wir uns im Ortsteil "Nedereng" oder Niederend. Auf der linken Seite, stand nach 1945 noch ein typisches Häuschen welches auch schon Künstler anzog. Es war Eigentum der Familie Feger, "s'Mürepeters". Peter Feger war Maurermeister. Ende des vorigen Jahrhunderts, arbeitete er an der Erhöhung des Kirchturms.

Gegenüber sind "s'Philibbe" beheimatet. Ihr Familienname ist Mengus, sie betrieben Landwirtschaft und eine Ölmühle in der Zehntscheune. lm Wilwisheimer Bannbuch ab anno 1672, erneuert 1786, finden wir als Eigentümer einen Philipp Schneider. Derselbe ist in einem anderen Dokument als Fellib Schneider erwähnt. Eine weitere Familie Meyer, jetzt Goetz, erbt es in der Schlossgasse. Der Vorfahre Joseph betrieb dort eine Wagnerwerkstätte, daher der Hofname "s'Wagners'.

lm Nachbarhof finden wir wieder eine Familie Mengus, früher Schitter, woher der Hofname "s'Schitters" herkommt. Ein Schitter führte den Vornamen Dorninik, was den Hofnamen "s'Domeniks" einbrachte.

Ihr Nebenan ist die Familie Geiss, welche man bereits vor der Großen Revolution findet. Geiss ist bekanntlich die Bezeichnung eines Tieres. Die Familie stellte mehreren Generationen hindurch den Bürgermeister oder Maire.

lm Nachbarhof wohnt die Familie Kapp. Wir gehen wohl nicht fehl, wenn wir diesen Namen mit der Kopfbedeckung Kappe in Verbindung bringen. Der Hofname ist "s'Kaspers" vom Familiename Casper, den eine Generation trug. Vor ihnen war ihr Hofname 's'Schuelschniders" (ein Vorfahre war Schulmeister und Schneider).

Der Nachbar Schott, Hofname "s'Niese-Hanse" haben wir bereits erwähnt. Johann Nies war an der Aufstellung des Beschwerdeheftes (Grosse Revolution) beteiligt.

Der Familienamen Laemmel hat unzweideutig mit Tïerbezeichnung Lamm zu tun. Es handelt sich um eine Familie welche schon vor 200 Jahren in Wilwisheim ansässig war.

Die Familie Kieffer stammt aus Lupstein. Man nannte sie s'Isebahn-hanse', da der Großvater der jetzigen Generation Eisenbahner war.

Die Familie Schlotter erwarb nach 1870 das Schloss. Sie kam aus Hochfelden, stammt jedoch aus Neubourg bei Haguenau. Das Schloss ist heute Eigentum der Familie Kapp.

In der Untermühle finden wir in der 2. Generation die Familie Fischer, eine aus Marlenheim stammende Müllerfamilie.

Wir gehen nun dem Ortsteil Berg zu, im Volksmund unter der Bezeichnung uffem Barry bekannt. Das letzte Anwesen auf der rechten Seite gegen Hochfelden gehört der Familie Fuchs. Eine Erklärung dieses Familiennamens erübrigt sich. Ihr Hausname ist "s'Wandels" vom Vornamen Wendelin herkommend. Ein Vorfahr trug den Vornamen Wendelin. Dieser Heilige war bekanntlich der Patron der Hirten und Beschützer der Tiere.

In "s'Clodis" finden wir Generationen hindurch die Familiennamen Schmitt (Schmied), Willem (Wilhelm) und jetzt Holtzmann.

Auf der Hauptstrasse waren früher 's'Schuelseppels' (Joseph der ehemals bei der Schule wohnte) beheimatet. Das Haus gehört jetzt der Familie Kaiser, die Bedeutung des Namens ist wohl klar.

Auf dem Meierhof, der einst dem Schlosseigentümer gehörte, sind die Familien Mengus-Frey und Muckensturm beheimatet. Die Familie Mengus-Frey trägt den Hofname "s'Schoemichels" Ein Vorfahr Michel dürfte Schuhmacher gewesen sein.

Die Bedeutung von Muckensturm ist klar. Der Familienname ist in der Hochfeldner Gegend sehr verbreitet. Vor Jahrhunderten war eine Familie Muckensturm Mühlenbesitzer in Hochfelden. Der Vorfahr der hiesigen Muckensturm stammt aus Hochfelden. Der Hausname ist 's'Katzeberjers", früher Familie Wolf. Katzenberger findet man als Familiennamen in Baden. Der Name ist wohl mit der Ortsbezeichnung Katzenberg am Inn (Österreich) in Verbindung zu bringen. Die Möglichkeit, daß es sich bei diesem Hofnamen um eine Deformation des Familiennamens Hatzenberger handelt, den es hier gab, ist nicht auszuschließen.

Den Familiennamen Lux soll Namensforscher zufolge von dem Apostelnamens Lukas abgeleitet sein. Lux ist bekanntlich im Lateinischen das Licht.

Wir beschließen unsere Dorfwanderung mit dem alten Herrschaftshof, wo wir eine Familie Boehm treffen. Diesen Familiennamen haben wir bereits erwähnt. Das Anwesen hatte die Hufeisenform. Auf der einen Seite wohnte zuletzt, im Herrschaftshaus die Familie Boehm-Richard. Ein Vorfahr Joseph Richard betrieb dort bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges, eine Bäckerei, daher der Hofname "s'Becks". Auch war er Gärtner, Landwirt und Krämer. Das Gesindehaus worin die Familie Huss "s'Blottiers' wohnt, wurde bereits erwogen.

Abschließend möchten wir noch auf den Familiennamen Mengus zurückkommen. Etwa fünf Familien tragen oder trugen diesen Namen. Über den Ursprung desselben sind sich die Forscher nicht einig. Manche wollen ihn vom Heiligen Magnus ableiten oder auch vom Heiligen Dominikus ; andere wieder vom Wort Menges, im Rheinland gebräuchlich um einen Händler zu bezeichnen.

In Süddeutschland traf man im Mittelalter des öfteren die Namen Mengöß und Menges.

Mengus könnte von diesen Namen herstammen, den man heute noch vielfach auf dem Kochersberg oder im Ackerland findet.

 

Nach dem Buch "Wilwisheim - Wilse, mini Heimet - Contribution à l'histoire" (1992)

Edition COPRUR - 1, rue Paul Muller-Simonis - F67000 STRASBOURG

 

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